Skip to main content

Tool der Woche KW 31 – NimbleText

Jeder Softwareentwickler bekommt es während seines Arbeitsalltages immer wieder mit Textverarbeitung im weitesten Sinne zu tun. Dafür eignen sich in den meisten Fällen Tools wie z.B. Notepad++ hervorragend. Allerdings kommt es hier und da immer mal wieder vor, dass Texte sehr spezifisch verarbeitet werden müssen. In diesen Momenten ist man froh, wenn ein entsprechendes Tool zur Verfügung steht, welches diese Verarbeitung um ein vielfaches erleichtert. Einer dieser Bereiche in denen Texte spezifisch zu verarbeiten sind ist z.B. das Erstellen von SQL-Skripten. So arbeitet jeder Entwickler mehr oder weniger häufig mit Datenbanken. Manchmal ist es unausweichlich, dass per Hand Änderungen an den Daten vorgenommen oder gar neue Daten eingepflegt werden müssen. Für diesen Fall gibt es NimbleText. Das Tool erlaubt das Erstellen von Skripten in hoher Anzahl auf Basis einer Datengrundlage in Textform. So entfällt das lästige manuelle Erstellen von Skripten. Das erledigt NimbleText, sodass der Benutzer diese nur noch gegen die Datenbank ausführen muss.

Wie funktioniert NimbleText im Detail?

Das Tool ist sehr einfach zu bedienen. Im Grunde spielt sich alles in drei Bereichen ab, die ich im Folgenden auf dem Screenshot markiert habe:

Bereich 1

Die Überschrift „For each row in this list“ lässt schon ein wenig vermuten um was es sich hier handelt. Der Bereich stellt die angesprochene Datengrundlage in Textform dar. Hier werden die Daten hinterlegt, die im Folgenden dann in die einzelnen Platzhalter des SQL-Skriptes eingefügt werden sollen. Jede neue Zeile in diesem Bereich markiert eine neue Datenzeile, die zu einem neuen, separaten Skript führt. Die spezifischen Daten einer Datenzeile müssen durch einen Trenner separiert werden. Dieser Trenner ist im dritten Bereich im Textfeld „Column separator“ zu setzen. In diesem Beispiel ist es das Komma.

Bereich 2

In diesem Bereich wird die Struktur des SQL-Skriptes hinterlegt. Damit die Daten aus dem ersten Bereich dynamisch in das Skript eingesetzt werden, müssen an den entsprechenden Stellen Platzhalter in das Skript integriert werden. Diese Platzhalter sind in dem Format „$0“ einzufügen. Dabei stellt die Zahl in dem Platzhalter den Wert an der Stelle in der Datenzeile aus Bereich 1 dar. Natürlich unter Berücksichtigung des gesetzten Trenners. In diesem Beispiel werden die Vornamen in den Platzhalter „$0“ und die Nachnamen in den Platzhalter „$1“ eingefügt.

Bereich 3

Die erstellten Skripte werden in diesem Bereich ausgegeben. Abhängig von den gesetzten Einstellungen werden diese Skripte automatisch ausgegeben oder aber es muss zuvor noch der Button „Calculate“ betätigt werden. Wie im Beispiel zu sehen ist wurden die Platzhalter aus Bereich 2 mit den Daten aus Bereich 1 ersetzt. Für jede zu Grunde liegende Datenzeile wurde somit ein Skript erstellt. Diese kann nun einfach aus dem Bereich herauskopiert und gegen die Datenbank ausgeführt werden.

Aber das kann Excel doch auch alles…

Diese Aussage ist mir schon einmal während der Vorstellung von NimbleText untergekommen. Natürlich kann das Ziel auch mit Excel erreicht werden. Im Grunde kann fast jede Textverarbeitung mit Excel erreicht werden. Letztendlich sollte jeder für sich selber entscheiden welches Tool er für welchen Anwendungsfall nutzt. Ich für meinen Teil möchte die Skripte nicht mit Excel erstellen, da Excel einige Nachteile mit sich bringt.

Automatische Formatierung

Ich bin kein Fan davon, dass Excel beim Einfügen von Daten des öfteren diese Daten in andere „Formate“ formatiert. So verschwinden auf einmal Dezimaltrenner oder alphanumerische Zeichenfolge werden falsch interpretiert und es entsteht am Ende ein Datensalat. Das erschwert das Erstellen von Skripten um ein vielfaches und es erfordert manuelle Nacharbeiten. Leider ist es mir auch schon passiert, dass Sonderzeichen plötzlich nicht mehr in die Datenbank eingefügt werden konnten. Durch das Kopieren nach und aus Excel sind diese in irgendeiner Weise „formatiert“ worden, sodass ein Einfügen in die Datenbank nicht mehr möglich gewesen ist.

Sicherlich lässt sich das alles einstellen, aber ich möchte mir Arbeit und Zeit ersparen und diese nicht zur Konfiguration von Excel aufwenden.

Installation

NimbleText ist kostenlos und kann auf jedem Windows-Rechner installiert werden. Neben der lokalen Installation bietet NimbleText aber auch noch die Möglichkeit das Tool im Browser zu nutzen. So steht das Tool auf jeder Plattform zur Verfügung. Spätestens jetzt sticht NimbleText Excel aus. Excel bedarf in den meisten Fällen dem Erwerb einer kostenpflichtigen Lizenz und steht dann erst einmal nur lokal zur Verfügung. Zwar kann Excel mittlerweile auch online genutzt werden, aber möchte man das wirklich? Ich bin der Meinung es sollte immer das richtige Tool für den richtigen Anwendungsfall genutzt werden.

Snippets und vorgefertigte Funktionen

Die lokale Version von NimbleText bringt zudem einige vorgefertigte Funktionen und Snippets mit, die vereinzelt ganz hilfreich sein können:

  • ToLower/ToUpper/Camel usw.
  • Replace/Trim
  • Andere Funktionen zur Stringverarbeitung
  • If-Statements

Neben den mitgelieferten Funktionen und Snippets ist es zudem möglich seine eigenen Snippets zu erstellen und zu hinterlegen. In der „Premium“-Version stehen dem Benutzer neben den hier genannten Funktionen (wobei auch das nur ein kleiner Auszug ist) noch deutlich mehr zur Verfügung.  Weiterhin ist in der bezahlten Version das Sortieren von Einträgen und die Nutzung von „Where“-Bedingungen möglich. Allerdings habe ich im täglichen Einsatz bisher nie etwas in der freien Version vermisst.

 

NimbleText hat mir in der Vergangenheit schon sehr viel Zeit beim Erstellen von SQL-Skripten erspart. Allerdings lässt sich das Tool auch für viele andere Textverarbeitungen fernab von Datenbanken nutzen. Sicherlich sind die Anwendungsfälle nicht so breit gefächert und häufig wie bei anderen Tools, aber dennoch ist es nicht verkehrt NimbleText im eigenen Werkzeugkasten zu wissen.

Das Tool kann auf der folgenden Webseite heruntergeladen werden. Dort findet sich auf der rechten Seite auch der Link zur Browser-Version, die dann auf jedem Endgerät verwendet werden kann. Allerdings stehen hier z.B. die Funktionen und Snippets nicht zur Verfügung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert