Als Softwareentwickler kommt es fast täglich vor, dass Screenshots erfasst werden müssen. Sei es zu Zwecken einer Dokumentation oder auch für E-Mail Kommunikationen. Somit kann das Erfassen und Bearbeiten von Screenshots zu einem erheblichen Zeitaufwand im alltäglichen Arbeitsablauf führen. Aus diesem Grund habe ich im Laufe der Zeit diverse Tools zum Erfassen und Bearbeiten von Screenshots genutzt und getestet. Immer mit dem Ziel ein Tool zu finden, welches mir maximalen Komfort bei möglichst geringem Zeitaufwand bietet. Als ich vor einigen Jahren dann auf Greenshot gestoßen bin, habe ich in dem Tool endlich alle Funktionen gefunden, welche ich mir von einer entsprechenden Software wünsche. Und dabei ist Greenshot auch noch sehr einfach und intuitiv zu bedienen.
Im Folgenden sind fünf Punkte aufgelistet, die Greenshot zu einem meiner “Must-Have-Tools” gemacht haben.
1. Simple und schnelle Erfassung von Screenshots
Bei Tools, die ich bisher genutzt habe, haben mir immer wieder Funktionen zum Erfassen von verschiedenen Screenshot-Formaten gefehlt. Greenshot bietet eine reichhaltige Palette an Optionen zur Erfassung an.
Capture Region
In diesem Modus kann der Nutzer per “drag-and-select”-Verfahren einen frei definierbaren Bereich des Bildschirms auswählen. Zum „pixelgenauen“ Erfassen hilft eine Art Lupe an der rechten unteren Ecke des Quadrats mit dem der Ausschnitt erfasst wird.
Capture Last Region
Wie der Name es schon vermuten lässt, kann mit dieser Option der zuletzt ausgewählte Bereich erneut als Screenshot erfasst werden. Das ist z.B. sehr nützlich, wenn ein Vorher-Nachher-Vergleich erstellt werden soll. So muss kein zweites Mal der gleiche Bereich ausgewählt werden, was summiert erheblich Zeit sparen kann.
Capture Window
In diesem Modus können ganze Fenster, Teile eines Fensters oder auch nur die Titelleiste eines Fensters erfasst werden. Abhängig davon auf welchen Bereich des Fensters geklickt wird.
Capture Window From List
Sollte es einmal erforderlich sein einen Screenshot von einem Fenster zu machen ohne dieses selber zu selektieren, dann ist dieser Modus genau das richtige. Hierbei kann ein Fenster aus einer Auswahl (System-Tray von Greenshot) gewählt werden.
Capture Full Screen
Dies ist der wahrscheinlich bekannteste Modus, den jedes Screenshot-Tool und auch Windows besitzt. Hiermit kann der ganze aktive Bildschirm erfasst werden. Aktiv ist der Bildschirm auf dem sich der Maus-Cursor befindet. Bei mehreren Monitoren werden also nicht alle Monitore erfasst, sondern nur der aktive.
Capture Internet Explorer
Mit dieser Funktion ist es möglich eine komplette Webseite als Screenshot zu speichern. Das ist vor allem dann sehr hilfreich, wenn die Webseite zu lang für den Bildschirm ist und somit ein Scrollen der Webseite zum Aufnehmen des Screenshots erfordern würde. Leider funktioniert dieser Modus nur mit dem Internet Explorer. Andere Browser werden aktuell nicht unterstützt. Ich persönlich kann damit gut leben, denn ehrlich gesagt habe ich die Methode erst ein paar Mal verwendet. Die Anwendungsfälle halten sich aus meiner Sicht in Grenzen, aber dennoch möchte ich den Modus nicht missen.
So ist es möglich einzelne Fenster, den ganzen Bildschirm, frei definierbare Bereiche oder auch ganze Internetseiten zu erfassen. Diese Optionen der Erfassung bieten nur wenige andere Tools kostenlos an. Allerdings ist für mich die Möglichkeit jede einzelne Erfassungsmöglichkeit mit einem individuellen Shortcut belegen zu können das Feature schlechthin.
Mit keiner anderen Software habe ich bisher so schnell, einfach und vielseitig Screenshots erfassen können ohne mich vorher jedesmal durch eine riesige Kontextauswahl wühlen zu müssen.
2. Optionen zur „Weiterverarbeitung“ der Screenshots
Greenshot stellt dem Nutzer zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung wie nach dem Erfassen eines Screenshots mit diesem weiter verfahren werden kann. So besteht unter anderem die Möglichkeit diesen direkt in ein definiertes Verzeichnis zu speichern, direkt in die Zwischenablage zu legen, im integrierten Screenshot-Editor zu öffnen, an ein anderes Programm zu senden (Dropbox, Paint), usw. Die Ablage eines Screenshots in ein Verzeichnis kann zudem in einem definierten Dateiformat und einem definierten Dateinamen z.B. mit Datum erfolgen.
Ich weiß noch wie ich bei der ersten Nutzung begeistert war über die ganzen Möglichkeiten, die mir in der Vergangenheit bei anderen Tools immer wieder gefehlt haben. Statt nun immer wieder manuell tätig werden zu müssen um z.B. den Screenshot in einen Editor zu bekommen, übernimmt Greenshot dies. Wenn gewünscht, von ganz alleine.
Mittlerweile nutze ich allerdings keine einzelne feste Option mehr, sondern lasse mir nach dem Screenshot ein übersichtliches Kontextmenü anzeigen. In diesem lässt sich dann individuell für den entsprechenden Anwendungsfall auswählen was mit der Aufnahme passieren soll.
Das hat sich für mich als die beste Lösung herausgestellt, da ich für Dokumentationen teilweise sehr viele Screenshots machen muss, diese aber z.B. nicht immer bearbeiten will. Dann können diese direkt in die Zwischenablage gelegt werden. Somit bin ich immer flexibel.
3. Eigener Editor zum Bearbeiten der Screenshots
Der im Tool integrierte Editor bietet alle Möglichkeiten, die zum Bearbeiten eines Screenshots nötig sind. Sehr schnell und einfach können wichtige Stellen markiert und ggf. auch mit erläuterndem Text versehen werden. Neben den grundlegenden Funktionen hat mich ganz besonders die Möglichkeit der Nummerierung überzeugt. Diese bietet die Option verschiedene Stellen des Screenshots zu nummerieren. Das nutze ich sehr häufig für z.B. Testdokumentationen um einen Ablauf deutlich zu machen. In dem entsprechenden Dokument lässt sich dann ganz einfach auf die Nummerierung referenzieren und jedem Leser ist klar auf welchen Teil im Screenshot sich die Textpassage bezieht.
4. Nutzung von PlugIns
Greenshot bietet die Möglichkeit zur Installation von diversen PlugIns. So kann z.B. durch die Installation eines PlugIns die Nutzung von OCR ermöglicht werden. Andere PlugIns erlauben den direkten Upload des Screenshots z.B. in Dropbox oder Social-Media-Plattformen.
Dadurch wird der von Beginn sehr hohe Funktionsumfang von Greenshot noch einmal erweitert. Zudem ist es jedem möglich entsprechende PlugIns für Greenshot selber zu erstellen, falls dies einmal notwendig sein sollte.
5. Es ist kostenlos (für Windows)
Zuletzt bleibt zu sagen, dass all dieser Funktionsumfang vollkommen kostenlos und Open-Source ist. Die Funktionen, die man bei anderen Tools für viel Geld kaufen muss, stehen hier komplett gratis zur Verfügung. Allerdings nur für Nutzer des Windows-Betriebssystems. Mac-User müssen zurzeit $1.99 zahlen. Ich muss aber ehrlich sagen, dass auch das noch immer ein super Preis ist und Greenshot eigentlich ein vielfaches wert wäre. Würde ich mit Mac arbeiten, so wäre es mir das investierte Geld in das Tool auf jeden Fall wert. Schließlich spart man sich dadurch im Anschluss viel Zeit und Nerven.
Der größte Vorteil von Greenshot ist aus meiner Sicht, dass es nicht einfach nur eine Software zum Erfassen von Screenshots ist. Es bietet so viele integrierte Funktionen, um den Screenshot schnell weiter zu verarbeiten oder einfach nur abzulegen. Ohne weitere Programme öffnen zu müssen.
Ihr solltet also auf jeden Fall auch Mal einen Blick auf Greenshot werfen. Ich verspreche euch es wird sich lohnen!
Hier geht es zur Webseite.